Ulrike hat einen Garten mit Teich geerbt. Doch die erste Freude darüber vergeht schnell! Der Teich ist ein 2m x 3m Glasfiberkasten, total verwahrlost, die umliegenden Bäume haben jahrelang ihre Blätter und Äste im Herbst hineinfallen lassen, und Ulrike muss erst mal das ganze Altwasser ablassen. Dann wird mit Maske vor der Nase der ganze Mist herausgeschaufelt und unter die umliegenden Bäume und Sträucher verteilt, bis endlich der Bodenkies zum Vorschein kommt.
Teil2 der Arbeit: den Teich wieder befüllen. 0,25l pro Sekunde ist zwar für Wasch- und Spülmaschinen hinreichend, aber wenn ein Teich zu befüllen ist... Volle 4 Stunden hat sie dafür gebraucht, dann liegt der Teich wieder voll vor ihr, allerdings braun vor Restschlamm.
Ulrike kommt ins Träumen: ein Wasserspiel muss her, dazu ein Filter, um das Wasser klarzubekommen/klarzuhalten. Der Filter soll links aussen das Wasser aufsaugen, dann rechts am Schilf eine klare Quelle bilden, die das Sonnenlicht reflektiert. Und ist der Wasserstand höher als 80cm, so kann sie sogar Fische halten! Pflanzen sollen sowieso rein, Wasserfeder, Froschlöffel und was sonst noch so anfällt.
Der Filter sollte ca. pro Stunde 50-80% des Teichwassers umwälzen, und damit es mit dem Filtern auch klappt, soll die Fließgeschwindigkeit im Filter zwischen 5 und 15 cm/min sein!
Sie überprüft ihren Kontostand, ja, El Chefe hat ihr schon ihren mickrigen Lohn überwiesen, und mit etwas Glück sind ein Teichfilter und eine entsprechende Pumpe drin!
Als sie für Piepsi Futter holt, erspäht sie einen unscheinbaren, schwarzen Kunststoffkasten ohne Karton und Beschreibung für € 25,-. Ulrike hat eine rege Fantasie, und vor ihrem geistigen Auge wird der Kasten zum Teichfilter. Schnell mal in den Kasten hineingesehen, der Kasten IST ein Teichfilter, voll bestückt mit Röhren, Krümmern, "Biokugeln" und Schaumstoffmatten! Seine Abmessungen betragen 40cm Breite x 70cm Länge x 35cm Höhe, kann sie ihn für ihren Teich brauchen? Sie überlegt aber nicht lange, sondern nimmt ihn mit: "Für 25€ kann ich nicht viel falsch machen, und Dieters Gemeckere muss ich sowieso aushalten."
Dieters Gemecker beibt tatsächlich nicht aus, und so flüchtet sie mit dem Rest ihres Geldes in den Baumarkt, um eine Pumpe zu ergattern, die die erforderliche Wassermenge schafft. Durch vorsichtiges Ausfragen des Verkäufers und Wälzen einiger ausgelegten Prospekte kommt sie dahinter, dass sie einen Rieselfilter erstanden hat. Dann hat sie die Qual der Wahl zwischen 2 Teichpumpen: einer, die bis 3000l/h schafft, und einer, die bis 5000l/h schafft. Bauart und Fabrikat sind gleich, die Kennlinien zeigen, dass der Abfall der Förderleistung bei 0,5m 25% beträgt (Abstand Wasseroberfläche - Topfeinlass, wenn der Topf nicht eingegraben wird), bei 15cm ca.8% (Abstand Wasseroberfläche - Beckenrand). Die Pumpe muss den Filtertopf von oben (Rieselfilter!) befüllen.
Die kleinere Pumpe zieht nur 25W, die andere genehmigt sich 115W. Da sich die Stromrechnung auf Ulrikes Konto jedesmal schmerzlich bemerkbar macht, gönnt sie sich nur die kleine, dazu noch ein paar Schellen und Schläuche.
Froh und munter bastelt sie zuhause ihre Teichfilteranlage zusammen, ihr Mann hält sich von den Arbeiten fern, da er alles als "unnötigen Quatsch" erachtet. Erwartungsvoll versenkt sie die Pumpe samt Schutzgitter im Teich, versteckt den Filtertopf hinter dem Schilf, schließt den Strom an, wartet, bis sich der Topf füllt, und als der Klarwasserstrahl die Sonnenstrahlen reflektiert, die durch das Schilf fallen, triumphiert sie: "... und es geht doch!"
Die Pumpe schafft ohne Belastung 3000l/h, bei 0,5m nur noch 75%, d.h. schlappe 2250l. Damit schafft sie es, in einer Stunde 62,5% des Teichwassers umzuwälzen, ist also für den 3 600l großen Teich und einen Rieselfilter durchaus geeignet, zumal auf Dreckfabrikanten wie Fische verzichtet werden muss.